Der ZEDOnet-Blog

Hier möchten wir Sie in loser Folge über Akuelles aus der ZEDOnet-Entwicklungsabteilung informieren - z.B. über neue Drucker, neue Technologien oder andere interessante Themen

Wir werden oft von unseren Kunden nach unserer Empfehlung für einen Drucker-Neukauf gefragt - schließlich haben wir fast jedes von TurboPrint und PrintFab unterstützte Gerät bei uns vor Ort angepasst und eingemessen. Aufgabe unseres Supports ist es natürlich nicht, bestimmte Geräte zu empfehlen. Stattdessen möchten wir zukünftig in diesem Blog ab und zu über unsere Erfahrungen mit dem ein oder anderen Drucker berichten, der uns irgendwie besonders aufgefallen ist.

Canon PIXMA Pro-200 und G550 / G650

Epson SC-P700 und ET-8550 im Entwicklungslabor

Epson XP-15000 und ET-7750


27.4.2022

Zwei Fotodrucker von Canon

Canon PIXMA Pro-200 und Canon PIXMA G550

In unseren bisherigen Blog-Beiträgen hatten wir die Epson-Drucker SureColor SC-P700, EcoTank ET-8550, EcoTank ET-7750 und den XP-15000 vorgestellt.

Nachdem wir bisher über Drucker von Epson berichtet haben, wollen wir jetzt zwei Geräte von Canon vorstellen, für die wir gerade Druckertreiber entwickeln.

Auch wenn die zwei Geräte - Canon PIXMA Pro-200 und Canon PIXMA G550 - auf den ersten Blick sehr unterschiedlich sind, lassen sich doch mit beiden ähnlich hochwertige Fotos drucken.

Der Pro-200 ist arbeitet mit 8 klassischen Tintenpatronen und ist auf hochwertige Fotos bis zum Format A3+ spezialisiert, der G550 wird dagegen mit 6 Tinten aus der Flasche preisgünstig befüllt, im Gegensatz zu den bisher erhältlichen Tintentank-Druckern der Canon G-Serie kommen beim G550 zusätzlich noch graue und rote Tinte zum Einsatz.

Ähnlich wie bereits bei den Epson-Druckern gibt es je nach Tintensystem deutliche Unterschiede bei den Druckkosten: Ein kompletter Satz Tintenpatronen für den Pro-200 kostet ca. 160€, das reicht laut Canon für 300-800 Fotos im Format 10x15cm (nicht alle Farben werden gleich schnell verbraucht). Die 6 Nachfüllflaschen für den G550 kosten ca. 90€ und reichen laut Canon für bis zu 3800 Fotos, d.h. die Tintenkosten für ein Foto im Format 10x15cm sollten weniger als 3ct betragen und damit auch weniger als ein Zehntel als beim Pro-200.

Die Drucker werden in unserer Software PrintFab Windows ab Version 1.19 und TurboPrint Linux ab Version 2.53 unterstützt.

 

Im folgenden sind die beiden Geräte einzeln vorgestellt:

Canon PIXMA Pro-200

    

Der Canon PIXMA Pro-200 ist der Nachfolger des Canon PIXMA Pro-100/100S. Die Tintentechnik ist sehr ähnlich - 8 farbstoffbasierte Tinten, die ideal für Fotos auf Glanzpapier sind, jedoch keine so gute Lichtbeständigkeit haben wie bei Druckern mit Pigmenttinte (aktuelles Canon-Modell Pro-300 und dessen Vorgänger Pro-10S). Für langlebigere Drucke sollte also hochwertiges Fotopapier wie "Canon Photo Paper Pro" oder "Canon Photo Paper Platin" verwendet werden, das einen gewissen Lichtschutz bietet - oder man präsentiert die Drucke hinter Glas gerahmt.

Im Vergleich zum Pro-100S fällt als Unterschied vor allem auf, dass der Pro-200 zusätzlich ein Farbdisplay und zugehörige Steuertasten hat. Das ist nützlich, um den Tintenstand und Druckerstatus zu sehen, Wartungsfunktionen wie Düsentest und Reinigung zu starten, oder den Drucker im W-LAN einzubinden. Das Display dient allerdings nicht dazu, Bilder von SD-Karte oder USB-Stick zu drucken - hier setzt Canon ganz auf den Druck vom PC und der Handy-App.

Im Vergleich zum Pro-200 wird der randlose Druck nun auch auf FineArt-Papier offiziell unterstützt (mit PrintFab war das auch schon bisher möglich). Die maximale Drucklänge wurde im Vergleich zum Pro-100S von 67cm auf 99cm erhöht (einen Druck auf Rollenpapier, wie beim Epson SureColor P700, gibt es nicht). Sonst ähnelt der Pro-200 bezüglich Funktionalität, Druckqualität und -geschwindigkeit den Vorgängermodellen.

Die Druckqualität ist vorzüglich, insbesondere auf hochwertigen Fotopapieren. Auf FineArt-Papieren wird ein guter Bildkontrast erreicht, obwohl keine spezielle "Mattschwarz"-Tinte wie beim Pro-300 vorhanden ist. Man sollte sich allerdings bewusst sein, dass sich der Pro-200 nicht gut für langlebige FineArt-Drucke eignet - für Kunstdrucke, die länger aufgehängt werden sollen, ist der Pro-300 mit seiner Pigmenttinte zu empfehlen.

 

    

Normalpapier und die meisten Fotopapiere können als Stapel in den oberen Einzug eingelegt werden, für dickeres Fotopapier und FineArt-Papier wird der hintere manuelle Papiereinzug ausgeklappt. CDs und DVDs kann der Pro-200 ebenfalls bedrucken.

Die Druckzeit für randlose Fotos im Format 10x15cm betrug bei uns 33 Sekunden, Fotopapier im Format A4 wurde in 1:07 min randlos bedruckt, beim Randlosformat A3+ waren es 2:11 min (reine Druckzeit in niedriger Qualitätsstufe auf Canon GP-501 Papier). Der Dokumentendruck auf Normalpapier ist mit 3 Seiten pro Minute in Standardqualität eher langsam, dafür ist das Gerät aber auch nicht konzipiert.

 

Canon PIXMA G550

    

Von der Optik entspricht der G550 den anderen Druckern der Canon G-Serie - ein kompaktes und schlichtes schwarzes Kunststoffgehäuse mit einem zweizeiligen LCD-Textdisplay sowie ein paar Tasten, mit denen man alle wichtigen Einrichtungs- und Wartungsfunktionen erreicht. Von diesem Gerät gibt es auch die Variante Canon PIXMA G650 als Multifunktionsgerät mit eingebautem Scanner und sonst identischem Druckwerk.

Bei der ersten Inbetriebnahme muss der zweiteilige Druckkopf eingebaut und die Tinte aus den mitgelieferten Flaschen in die Tanks gefüllt werden, was bei uns problemlos und zügig klappte. Der Tintenstand kann über die Sichtfenster zu den Tintentanks einfach kontrolliert werden, der Anwender muss aber darauf achten, dass der minimale Füllstand nicht unterschritten wird. Der Drucker hat keine Papierkassette, sondern einen Papiereinzug von oben. Für Fotopapier ist das nach unserer Erfahrung die bessere Wahl und sorgt für einen zuverlässigen Papiereinzug. Positiv fällt der austauschbare Resttintenbehälter auf – denn Drucker mit fest eingebautem Tintenauffangbehälter müssen zum Service eingeschickt werden, wenn der Behälter seine Kapazitätsgrenze erreicht hat.

Die Druckqualität ist sehr gut, Fotos werden gleichmäßig und ohne störende Streifen mit intensiven Farben gedruckt. Bei direktem Vergleich mit Fotos, die auf dem Pro-200 gedruckt wurden, fällt eine leichte Körnung durch sichtbare Tintentröpfchen auf - hier ist der Pro-200 aufgrund der zusätzlichen, hellen Fototinten überlegen. Die Druckzeit für ein Foto vom Format 10x15cm betrug bei uns 61 Sekunden, für eine randlose A4-Seite waren es 2:43 min, der G550 ist also ungefähr halb so schnell wie der Pro-200. Auch für den gelegentlichen Dokumentendruck ist das Gerät geeignet: Textdokumente auf Normalpapier werden mit 4 Seiten pro Minute gemächlich aber in guter Qualität ausgegeben, Text ist randscharf, jedoch aufgrund der farbstoffbasierten Tinte nicht so kontrastreich wie bei Druckern mit pigmentiertem Schwarz.

Farbraum, Metamerie und maximale Dichte im Vergleich

Bei der Treibererstellung erzeugen wir Farbprofile für alle gängigen Papiersorten, um die bestmögliche Farbwiedergabe sicherzustellen. Bei den anschließenden Foto-Probedrucken konnten beide Geräte bei der Druckqualität und Farbwiedergabe überzeugen.

Um den Farbraum auch mit den bisher hier vorgestellten Geräten von Epson zu vergleichen, haben wir zusätzlich zu den Farbprofilen für Canon-Fotopapiere auch Farbprofile für das "Epson Proof Paper Semimatte" erzeugt. Die Canon Drucker Pro-200 und G550 decken den Druckerei-Farbstandard "ISO Coated" vollständig ab und eignen sich dadurch für "Proof-Drucke". Interessant ist, dass der Pro-200 im Vergleich zum G550 und auch zu den Epson-Druckern etwas weniger satte Grüntöne drucken kann, die Unterschiede sind aber geringfügig.

Ein wichtiges Qualitätsmerkmal beim Fotodruck ist die Intensität von Schwarz, die den erzielbaren Bildkontrast bestimmt. Der Canon PIXMA Pro 200 erzielt mit D=2,3 auf Canon Fotopapier Pro Platinum einen sehr guten Wert und liegt etwas hinter unserem bisherigen Spitzenreiter SC-P700, der den Wert von D=2,5 mit einem "Trick" erreicht, es werden nämlich in sehr dunklen Bildpassagen die beiden schwarzen Tinten übereinander gedruckt. Der G550 erzielt mit D=2,2 ebenfalls einen guten Wert.

Beim Druck von Schwarzweißfotos zeichnen sich beide Geräte durch neutrale Grauwerte aus, die wenig zu "Metamerie" neigen. Der Pro-200 hat einen speziellen Modus für Schwarzweißfotos, in dem er noch etwas farbneutraler druckt. Beim Vergleich von Schwarzweißfotos beider Geräte sieht man auch, dass der Pro-200 dank seiner zwei Grautinten mit deutlich weniger "Körnung" als der G550 und nahezu ohne sichtbares Raster druckt.

Einfluß der Beleuchtung auf den Farbton, Simulation durch Messung mit Spektrometer und anschließende Visualisierung

Die Metamerie bzw. den Einfluss der Beleuchtung auf den Farbton der Drucker zeigt die obige Grafik (Simulation durch Messung mit Spektrometer und anschließender Visualisierung): Der normalerweise sichtbare Farbstich bei Kunstlicht ist bei beiden Druckern gering, der Pro-200 schneidet noch etwas besser als der G550 ab, wenn der spezielle "Schwarzweißfoto-Modus" aktiviert ist.

Weitere Informationen und die genauen Spezifikationen zu den Geräten finden Sie auf der CANON-Website.

Fazit:

Der Canon PIXMA Pro-200 ist eine gute Wahl für hochwertige Fotodrucke auf Hochglanzmedien und zügige Ausdrucke bis zum Format A3+, mit einem Listenpreis € 499 ist er auch gut erschwinglich. Wenn man langzeitbeständige Drucke auf Mattes Papier und FineArt-Papier benötigt, sollte man allerdings einen Drucker mit Pigmenttinten in Erwägung ziehen, wie den Canon imagePROGRAF Pro-300 oder den Epson SC-P700.

Der G550 ist sehr günstig bei den Druckkosten und mit einem Listenpreis von € 249 auch preiswert in der Anschaffung. Der bauähnliche Multifunktionsdrucker G650 mit Scanner ist für €299 erhältlich. Beide Geräte liefern eine gute Fotoqualität bis zum Format A4, so dass wir beide Geräte sehr empfehlen können.